Frontzahntrauma - ein besonderer Unfall

Über 60% der Deutschen hatten im Laufe Ihres Lebens schon einmal einen Zahnunfall. Und 30 % der Kinder und Jugendlichen erleiden von ihrem 18. Geburtstag einen Zahntrauma. Besonders für diese Gruppe ist ein Zahnunfall  ein dramatiches Ereignis. Zunächst das Trauma selbst und die meist entstehenden Folgetherapien. 

Dabei existieren heutztage innovative und effektive Therapiemöglichkeiten zum Zahnerhalt für ein aktuelles aber auch für ein vergangenes Trauma.

Wichtig ist v.a. die schnelle Versorgung des Zahntraumas nach dem Unfall. Sind alle allgemeinmedizinischen Fragestellungen (Ohnmacht, Brüche, äußere Verletzungen) geht es quasi um jede Minute. Eine zeitnahe Vorstellung beim Zahnarzt ist hier entscheidend. Nutzen sie auch den zahnärztlichen Notdienst am Wochenende, sollte der Hauszahnarzt nicht erreichbar sein.

Weiterhin sollten sie Folgendes beachten:

  • PRIVATUNFALL: melden sie dren Unfall ihrer Unfallversicherung. Besteht ein Fremdverschulden lassen sie sich die Komntaktdaten geben. Der Unfallverursaxher sollte den Unfall seiner Verischerung ebenfalls melden.
  • SCHUL- oder SCHULWEGEUNFALL/ ARBEITSUNFALL/ VEREINSUNFALL z.B. Sportverein: Es existieren spezielle Versicherungen wie beispielsweise die gemeindeunfallversicherung, die in diesem Fall greifen. Allerdings müssen hierfür Schule, Kindergarten oder Verein den Unfall melden. Fragen sie hier nochmal nach, damit die Unfallmeldung tatsächlich erfolgt.

Unfallmeldungen bitte auch wenn für sie keine  Verletzungen erkennbar sind!!!

Nach der ersten Versorgung der Traumverletzungen sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen erfolgen. Klinische aber auch röntgenologische Nachsorgetermine sind für die zukünftige Prognose und ggf. rechtzeitge Weiterbehandlung sehr wichtig.

Die Versorgungen von Zahnunfällen ist nicht mit einer "normalen" Wurzelbehandlung vergleichbar. Die Therapien sind zunächst wegen des Traumas schwieriger druchzuführen, die Methoden sind aufwändig (z.B. Revaskularisierung, intentionlle Replantation oder Apexifikation) und kostenintensiv. Versicherungen haben in der Regel keine Gebührennummern für solche speziellen und seltenen Behandlungen. Weiterhin handelt es sich um Kinder und Jungendliche, deren Behandlung sich von derer Erwachsener unterscheidet. Hier ist neben der entsprechenden Ausstattung und Fortbildung auch eine Sensibilität im Umgang mit jungen Patineten wichtig.

Das höchste Ziel bei der Versorgung eines Zahntraumas ist die Verhinderung des Zahnverlustes. Bestenfalls lebenslang oder zumindest bis zu einem Zeitpunkt, an dem eine bessere Therapieoption zu Verfügung steht.

Weiterhin ist der Zahnerhalt häufig auf den Gebieten Ästhetik, Funktion, Psyche und Kosten die beste Variante. Denn der Zahnverlust kann mit weitreichenden Folgen einhergehen. Bei Jugendlichen im Wachstum können des Weiteren nicht die gleichen Versogungsoptionen wie bei Erwachsenen angewendet werden. Beispielsweise setzte sich das Kieferknochenwachstum bis Mitte der 20er bei männlichen Personen und bis Mitte 30er bei weiblcihen Personen fort; bis dahin sollten Implantate möglichst vermieden werden.

Möglichkeiten des Zahnerhalts

So individuell ein Zahnunfall ist, so individuell sind auch der Versorgungsmöglichkeiten. Und auch die Prognaose.

Von eine Abdeckung der Zahnwunde mit Füllung oder dem eigenen Zahnfragment bis hin zur vorüberhenden Entfernung und Wiedereinpflanzung des Zahnes können viele Therapien nötig sein. Alles hängt von der Verletzung der fünf wichtigen Gewebe ab:

  • Zahnfleisch
  • Knochen
  • Zahnhartsubstanz
  • Zahnnerv (Pulpa)
  • Zahnhalteapparat (Parodont)

Zur Fetstellung der einzelnen Verletzungen ist eine ausführliche Diagnostik und Dokumentation wichtig.